Stiftung Südtiroler Sparkasse prämiert wissenschaftliche Leistung Die Informatikerin Ruth Breu erhielt am 22. April 2022 für ihr wissenschaftliches Werk den Wissenschaftspreis der Stiftung Südtiroler Sparkasse. Vier weitere Forscher*innen erhielten für ihre Arbeit den Forschungspreis der Stiftung. Seit dem Jahr 2008 verleiht die Universität Innsbruck im Namen der Stiftung Südtiroler Sparkasse den „Wissenschaftspreis für außergewöhnliche Forschungsleistung der Stiftung Südtiroler Sparkasse“ als Würdigung für das wissenschaftliche Gesamtwerk von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an der Universität Innsbruck. Konrad Bergmeister, Präsident der Stiftung Südtiroler Sparkasse, überreichte die Preise am 22. April an die Ausgezeichneten. Der Wissenschaftspreis ging dieses Jahr an die Informatikerin Univ.-Prof. Dr. Ruth Breu. Die Architekturtheoretikerin Priv.-Doz. Dr. Bettina Schlorhaufer, der Archäologe Priv.-Doz. Dr. Christian Heitz, MPhil, der Jurist Univ.-Prof. Dr. Dr. Martin Schennach, MAS und assoz. Prof. DI Dr. Thomas Furtmüller vom Arbeitsbereich Angewandte Mechanik des Instituts für Grundlagen der Technischen Wissenschaften erhielten Forschungspreise. „Die öffentliche Anerkennung hervorragender Leistungen trägt neben dem persönlichen Engagement der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wesentlich zu Forschungsleistungen auf hohem internationalen Niveau und damit zum Erfolg der Universität bei. Unser Dank gilt hier besonders auch der Stiftung Südtiroler Sparkasse“, hielt Rektor Tilmann Märk bei der Verleihung fest. Und Forschungs-Vizerektorin Ulrike Tanzer ergänzte: „Der ‚Wissenschaftspreis für außergewöhnliche Forschungsleistung‘ als Würdigung für das wissenschaftliche Gesamtwerk ist der renommierteste Preis, der an unserer Universität zur Vergabe gelangt. Mit Kollegin Ruth Breu erhält ihn auch dieses Jahr eine herausragende Wissenschaftlerin.“ Wissenschaftspreis Die Informatikerin Ruth Breu (*1964 in Berchtesgaden) ist seit 2002 Professorin am Institut für Informatik der Universität Innsbruck. Sie erhält den Wissenschaftspreis für ihr wissenschaftliches Gesamtwerk. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der Software-Qualität und -Sicherheit – Breus Forschungsarbeit hat zum Ziel, Methoden und Werkzeuge zu entwickeln, um IT-Systeme industriellen Maßstabs so planen, betreiben und bewerten zu können, dass Risiken rechtzeitig erkannt und Anforderungen an Qualität und Sicherheit laufend erfüllt werden. Die Herausforderung besteht dabei darin, die Komplexität zu beherrschen, die sich aus der zunehmenden Vernetztheit der IT-Systeme und der Marktanforderung nach Agilität ergeben. Im Rahmen ihrer Forschung hat Breu zahlreiche Drittmittelprojekte eingeworben und durchgeführt und wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Tiroler Landespreis für Wissenschaft. Seit 2013 leitet sie das Institut für Informatik der Universität Innsbruck, von 2011 bis 2020 war sie Mitglied im Kuratorium des FWF, seit 2020 ist sie Universitätsrätin an der Universität Passau. Neben ihrer Forschungsarbeit ist Ruth Breu außerdem Mitgründerin zweier Spin-off-Unternehmen der Universität Innsbruck; für die Ausgründung der Txture GmbH hat die Universität Innsbruck zusammen mit dem Unternehmen den österreichischen Gründerpreis Phönix in der Kategorie Spin Offs 2019 erhalten. Forschungspreise Thomas Furtmüller vom Institut für Grundlagen der Technischen Wissenschaften, AB Angewandte Mechanik, wird für seine Habilitation „Contributions to analytical, experimental and computational problems in mechanics with emphasis on structural dynamics“, eine Sammelpublikation zu unterschiedlichen Bereichen der Baudynamik, ausgezeichnet. Der Archäologe Christian Heitz erhält den Forschungspreis für sein Buch „Gesellschaft und Wirtschaft im archaischen Süditalien“, in dem er sich eingehend mit der gesellschaftlichen Situation in Süditalien zur Zeit der sogenannten „Griechischen Kolonisation“ zwischen dem 8. und 5. Jh. v. Chr. befasst. Martin Schennach vom Institut für Römisches Recht und Rechtsgeschichte erhält den Forschungspreis für seine Monografie „ Austria inventa? Zu den Anfängen der österreichischen Staatsrechtslehre“, in der er sich den bisher vernachlässigten Anfängen der österreichischen Staatsrechtslehre in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts widmet. Die Architekturtheoretikerin Bettina Schlorhaufer wird für ihr umfangreiches, zweibändiges Werk „Berghotels 1890-1930: Südtirol, Nordtirol, Trentino. Bauten und Projekte von Musch & Lun und Otto Schmid“ gewürdigt. Die Wissenschaftlerin zeichnet hier die lange Geschichte des Hotelbaus entlang der Entstehung des Tourismus als Massenphänomen ab ca. 1800 nach.