Kongress: Zugänge zum Recht – zugängliche Rechte? Von 21. bis 23. September 2023 findet in Innsbruck der fünfte Kongress der deutschsprachigen Rechtssoziologie-Vereinigungen statt. Mehr als 250 Rechtssoziolog:innen und Wissenschaftler:innen aus verwandten Disziplinen widmen sich vielfältigen Fragen rund um das Thema „Zugang zum Recht“. „Zugang zum Recht“ ist ein klassisches rechtssoziologisches Thema und bildet den Schwerpunkt eines interdisziplinären Kongresses zwischen 21. und 23. September an der SOWI in Innsbruck. Wie empirische Studien zeigen, ist die Zugänglichkeit des Rechts für Menschen abhängig von Herkunft, sozialer Schicht, Geschlecht oder Behinderung in sehr unterschiedlichem Maße gegeben. Vor dem Hintergrund gegenwärtiger Krisen und Herausforderungen (Wirtschaft, Klima, Gesundheit, Migration etc.) und technologischer Entwicklungen (allen voran Digitalisierung und Mediatisierung) werden aktuelle Forschungen und wissenschaftliche Diskurse rund um „Zugänge zum Recht“ und „zugängliche Rechte“ vorgestellt und erörtert. Das umfangreiche Programm des dreitägigen Kongresses beinhaltet Keynote-Veranstaltungen und Session-Blöcke, in denen zu den neun Themenbereichen des Kongresses in Summe ca. 200 wissenschaftliche Beiträge präsentiert werden. Die inhaltlichen Schwerpunkte der einzelnen Sessions sind sehr vielfältig und umfassen Themen wie „Strategische Mobilisierung von Verfassungsgerichten", „Polizeiliche Gewalt und ihre strafrechtliche Aufarbeitung“, „Gefangenenrechte", „Zugang zum sozialgerichtlichen Rechtsschutz", „Rassismus in der Rechtswirklichkeit am Beispiel des Jugendamts“, „Umwelt vor Gericht", „Künstliche Intelligenz und staatliche Institutionen der (Un)Sicherheit", um nur einige Beispiele zu nennen. Das Detailprogramm mit allen Beiträgen ist auf der Kongresshomepage veröffentlicht: https://www.recht-und-gesellschaft.info/innsbruck2023/program.html Wir vermitteln auf Anfrage gern Interviews mit den Expert:innen und laden Sie herzlich zur Tagung ein. Highlights Die Tagung wird am 21. September 2023 um 10:00 Uhr mit einer Keynote von Hemma Mayrhofer (Universität Innsbruck) mit dem Titel „Zugängliche Rechtsforschung?“ eröffnet, in der das Verhältnis von Wissenschaft und Praxis, d.h. die Zugänglichkeit rechtsoziologischer Forschung außerhalb des engen wissenschaftlichen Diskursfeldes, diskutiert wird. Mayrhofer fordert die Rechtsoziologie dazu auf, die Schnittstellen zur sogenannten Praxis proaktiv zu gestalten und vielfältige Formen des Wissenstransfers zu realisieren. Michael Wrase (Universität Hildesheim und Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung) kommentiert das Thema aus Perspektive der interdisziplinären Rechtsforschung in Deutschland. Am Freitag, den 22. September um 11:00 Uhr diskutieren Malte Gruber (Universität Gießen), Johan Horst (MPI für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie Frankfurt am Main) und Doris Schweitzer (Goethe-Universität Frankfurt am Main) rechtliche Zugänge zur ökologischen Krise. Das Thema Umwelt bzw. Klima und Recht wird auch in zahlreichen Panelbeiträgen verhandelt. In einem weiteren Keynote-Panel diskutieren Nicole Bögelein (Universität Köln), Gesine Fuchs (Hochschule Luzern) und Oliver Scheiber (Bezirksgericht Meidling und Universität Wien) zum Thema „Klassenjustiz durch Armutsbestrafung? Die Situation in der Schweiz, Österreich und Deutschland“ (23. September 2023, 9:00 Uhr).   Veranstaltende Institute: Institut für angewandte Rechts- und Kriminalsoziologie (IRKS), Fakultät für Soziale und Politische Wissenschaften, Universität Innsbruck, Wien  Institut für Theorie und Zukunft des Recht, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Universität Innsbruck Institut für Zivilrecht, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Universität Innsbruck