03.09.2024 | 3 Bilder

Anton Bruckner trifft auf Quantenphysik

Experiment © Martin Ringbauer, Philipp Haslinger, Enar de Dios Rodríguez

Laser, Spiegel, Polarisatoren, nichtlineare Kristalle – ein Experimentalaufbau aus dem High-Tech-Labor mitten im Linzer Mariendom. Im Experiment werden verschränkte Photonenpaare erzeugt und deren zufällige, aber korrelierte Messergebnisse von den Domorganisten musikalisch live umgesetzt.

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Am 4. September findet im Linzer Mariendom eine Weltpremiere statt. Bei “BruQner - The Sound of Entanglement” begegnen sich die Welten der Musik und der Wissenschaft auf ganz neue Weise. Das Werk Anton Bruckners, das international Musikgeschichte geschrieben hat, trifft auf das faszinierende Reich der Quantenphysik, für die Österreich wegen seiner Beiträge auch weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist.

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Am 4. September findet im Linzer Mariendom eine Weltpremiere statt. Bei “BruQner - The Sound of Entanglement” begegnen sich die Welten der Musik und der Wissenschaft auf ganz neue Weise. Das Werk Anton Bruckners, das international Musikgeschichte geschrieben hat, trifft auf das faszinierende Reich der Quantenphysik, für die Österreich wegen seiner Beiträge auch weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist.

Ein österreichweites Team aus Künstler:innen und Wissenschaftler:innen – dem Musiker Clemens Wenger, der bildenden Künstlerin Enar de Dios Rodríguez sowie den experimentellen Physikern und theoretischen Informatikern Martin Ringbauer (Universität Innsbruck), Johannes Kofler, Richard Küng, Alexander Ploier (Universität Linz), Benjamin Orthner und Philipp Haslinger (TU Wien) – hat sich zum Ziel gesetzt, das quantenmechanische Phänomen der Verschränkung hörbar zu machen. Mithilfe eines Lasers werden im Linzer Dom verschränkte Paare von Lichtteilchen, sogenannte Photonen, erzeugt. Verschränkte Teilchen verlieren ihre individuellen Eigenschaften, stehen dafür aber in ganz besonders starker Beziehung zueinander, egal wie weit sie voneinander entfernt sind. Sie sind stärker aneinandergekoppelt, als es für zwei klassische Systeme möglich ist. Für Experimente, die dieses Verhalten nachgewiesen haben, erhielt Anton Zeilinger 2022 den Nobelpreis für Physik.

Im Linzer Mariendom übernehmen die verschränkten Photonen-Paare die Rolle des Dirigenten: Von jedem Paar wird das Messresultat des einen Photons zur Seitenorgel gesendet und das Resultat des Partnerphotons zur Hauptorgel. An diesen Orgeln sitzen die beiden Organisten Wolfgang Kreuzhuber und Gerhard Raab, die anhand ihrer empfangenen Messdaten gleichzeitig und live Anton Bruckners Werk “Perger Präludium” variieren. So entsteht für das Publikum im verschränkten Schall der beiden Kirchenorgeln ein einzigartiges Musikerlebnis, das es so noch nicht gegeben hat. Kein menschlicher Dirigent oder klassischer Computer könnte solche Musik instruieren – das kann nur die sonderbare Physik der Quantenteilchen.

Untermalt durch visuelle Effekte, entsteht eine sinnliche Symbiose aus Musik, bildender Kunst und moderner Forschung – ganz treu dem Motto “Tradition, Innovation und Avantgarde” des diesjährigen Ars Electronica Festivals. “BruQner” ist ein Eröffnungsevent des Festivals und wird im Rahmen der “OÖ KulturEXPO Anton Bruckner 2024” veranstaltet. Die Premiere findet am Mittwoch, 4. September 2024 um 22:00 Uhr mit einem englischen Einführungsvortrag statt. Am Freitag, 6. September 2024 gibt es eine zweite Vorstellung zu familienfreundlicher Zeit um 16:00 Uhr und mit deutschsprachiger Einführung. Der Eintritt zu beiden Veranstaltungen ist frei und ohne Anmeldung möglich.

Videomaterial: https://www.youtube.com/watch?v=VBUzwjF6UgY

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Experiment
1 500 x 926 © Martin Ringbauer, Philipp Haslinger, Enar de Dios Rodríguez
Mariendom
1 572 x 886 © weitblickfilm
BruQner-Team
3 000 x 1 987 © Richard Küng, Alexander Gotter, Enar de Dios Rodriguez, Benjamin Orthner, Johannes Kofler, Philipp Haslinger, Martin Ringbauer, Elisabeth Peheim


Kontakt

Martin Ringbauer und Philipp Haslinger

Martin Ringbauer
Institut für Experimentalphysik
Universität Innsbruck
+43 512 507 52458
martin.ringbauer@uibk.ac.at
www.quantumoptics.at

Philipp Haslinger
Atominstitut
Technische Universität Wien
+43 1 58801 141868
philipp.haslinger@tuwien.ac.at

Christian Flatz
Büro für Öffentlichkeitsarbeit
Universität Innsbruck
+43 512 507 32022
christian.flatz@uibk.ac.at
www.uibk.ac.at