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Drei ASTRA-Preise an die Universität Innsbruck

V. l.: Eric Burton, Alexander Glazman, Elisabeth Gruber
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Der Historiker Eric Burton, der Mathematiker Alexander Glazman und die Physikerin Elisabeth Gruber können sich über einen der ASTRA-Preise des Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF freuen, die gestern Abend in Wien verliehen wurden. Mit einer Fördersumme von je rund einer Million Euro sind die ASTRA-Preise die höchste Auszeichnung für Nachwuchswissenschaftler:innen in Österreich.
Der Historiker Eric Burton, der Mathematiker Alexander Glazman und die Physikerin Elisabeth Gruber können sich über einen der ASTRA-Preise des Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF freuen, die gestern Abend in Wien verliehen wurden. Mit einer Fördersumme von je rund einer Million Euro sind die ASTRA-Preise die höchste Auszeichnung für Nachwuchswissenschaftler:innen in Österreich.

Die Preisträger:innen konnten sich nach einem hochkompetitiven Auswahlprozess vor einer internationalen Jury durchsetzen. Bei der feierlichen Verleihung in Wien wurden insgesamt 18 Preise an Nachwuchforscher:innen aus ganz Österreich überreicht. Das ASTRA-Programm des Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF soll fortgeschrittenen Postdocs den Sprung an die Spitze ihres Forschungsfelds ermöglichen. Die Preise wurden heuer erstmalig vergeben und ersetzen die bisherige Karriereförderung durch die START-Preise und das Elise-Richter-Programm.

Neun weitere Wissenschaftler:innen, darunter der Ökologe Simon Vitecek und der Physiker Gerhard Jung von der Universität Innsbruck, erhielten den „Merit Award“: eine Anschubfinanzierung für Forschende, die sich für das ASTRA-Hearing qualifizieren konnten, aber dann nicht für den vollen FWF-ASTRA-Preis ausgewählt wurden. 


Die Preisträger:innen des ASTRA-Preises

Eric Burton (Institut für Zeitgeschichte)

Kolonialität in den Alpen: Tirols globale Verflechtungen neu denken
Das Projekt „Kolonialität provinzialisieren“ interpretiert Tirols Geschichte im 20. Jahrhundert durch eine dekoloniale Perspektive und zeigt, wie Regionen ohne eigene Kolonien und fernab der Hauptstädte in imperialistische Konstellationen eingebunden waren. In seinem Projekt untersucht Eric Burton lokale kulturelle Praktiken, Institutionen wie Kolonialwarenläden oder siedlerkolonialistische Initiativen ebenso wie Formen grenzüberschreitender Solidarität und politische Interventionen, die sich gegen Kolonialismus und Apartheid wandten. Gestützt auf Archivrecherchen und Interviews beleuchtet er mit seinem Fokus auf provinzielle Kolonialität Tirols transnationale Dimensionen und eröffnet neue Perspektiven für eine produktive und kontextsensible Verschränkung von Regional- und Globalgeschichte.

Alexander Glazman (Institut für Mathematik)

Die Geometrie von Phasenübergängen erforschen
Modelle der statistischen Physik sind große Systeme aus wechselwirkenden Teilchen. Diese Modelle beschreiben Phasenübergänge, die in verschiedenen Wissenschaften auftreten. Ziel des Projekts von Alexander Glazman ist es, diese Übergänge und ein genaues Verhalten der Modelle an den Übergangspunkten zu bestimmen. Im Mittelpunkt steht dabei die Geometrie der Grenzflächen, die verschiedene Zustände in zweidimensionalen Systemen trennen. So sollen emergente Symmetrien mit zufälligen Fraktalen im Grenzfall aufgezeigt werden. Die Grundidee besteht darin, eine universelle Struktur zu finden, die vielen verschiedenen Modellen zugrunde liegt.

Elisabeth Gruber (Institut für Ionenphysik und Angewandte Physik)

Die Chemie des Universums ins Labor bringen
Der weite Raum zwischen den Sternen, das sogenannte interstellare Medium, ist ein kosmisches Labor mit einer komplexen Chemie. Es besteht aus Gas und Staub, die hauptsächlich in Wolken und Nebeln konzentriert und der kosmischen Strahlung ausgesetzt sind. Hier treffen Moleküle, Atome, Ionen, Elektronen und Photonen aufeinander und reagieren miteinander. Dabei entstehen neue Moleküle, von einfachen zweiatomigen Verbindungen bis hin zu komplexen organischen Strukturen.
In ihrem Projekt stellt die Südtirolerin Elisabeth Gruber diese extremen Bedingungen im Labor mit Helium-Nanotröpfchen nach – winzigen, ultrakalten Clustern von Heliumatomen. In ihnen werden Atome und Moleküle eingefangen und gekühlt, wodurch kontrollierte Wechselwirkungen und die Bildung größerer Anordnungen ermöglicht werden. Dabei setzt sie fortschrittliche experimentelle Techniken ein und entwickelt diese weiter, um die Moleküle und ihre Reaktionswege zu untersuchen. Durch die Nachahmung der Weltraumchemie auf molekularer Ebene werden in diesem Projekt molekulare Ionen identifiziert und ihre Reaktionswege aufgeklärt, was Einblicke in die chemische Komplexität unseres Universums ermöglicht.


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Susanne Opitz
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Büro für Öffentlichkeitsarbeit
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Tel.: +43 512 507 32024
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