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European Forum Alpbach übergibt Archiv an die Universität Innsbruck

Einblicke in die 80-jährige Geschichte des European Forum Alpbach

Das Archivmaterial besteht neben Schriftstücken aus einer Vielzahl an Fotos sowie Ton- und Videoaufzeichnungen.
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Das European Forum Alpbach (EFA) hat sein Archiv dem Forschungsinstitut Brenner-Archiv der Universität Innsbruck als Schenkung übergeben. Der umfangreiche Bestand umfasst neben Schriftstücken auch zahlreiche Fotos, Ton- und Videoaufnahmen und wird nun wissenschaftlich erschlossen. Eine aktuelle Ausstellung gewährt noch bis 31. Oktober 2025 einen Blick auf ausgewählte Inhalte.
Das European Forum Alpbach (EFA) hat sein Archiv dem Forschungsinstitut Brenner-Archiv der Universität Innsbruck als Schenkung übergeben. Der umfangreiche Bestand umfasst neben Schriftstücken auch zahlreiche Fotos, Ton- und Videoaufnahmen und wird nun wissenschaftlich erschlossen. Eine aktuelle Ausstellung gewährt noch bis 31. Oktober 2025 einen Blick auf ausgewählte Inhalte.

Seit seiner Gründung als Internationale Hochschulwochen im Sommer 1945 durch Otto Molden und Simon Moser hat sich das European Forum Alpbach als Ort des geistigen Austausches und der internationalen Begegnung etabliert. Das Dialogforum ist weit über die Grenzen Österreichs und Europas bekannt. Die Archivmaterialien aus der 80-jährigen Geschichte des Forums, darunter etwa ein Gästebuch, Programmhefte, Pressesammlungen und Dokumentationen, Fotos, Video- und Audioaufzeichnungen, wurden nun an das Forschungsinstitut Brenner-Archiv der Universität Innsbruck als Schenkung übergeben. Der Bestand wird von der Literaturwissenschaftlerin Irene Zanol derzeit gesichert, erschlossen, digitalisiert und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

Das European Forum Alpbach als Treffpunkt namhafter Persönlichkeiten

Die Relevanz der gesammelten Materialien ist offensichtlich: „In Alpbach versammelte sich das Who’s who aus unterschiedlichen Feldern. Das Netzwerk ist beeindruckend und für die Forschung von großem Interesse“, erklärt Ulrike Tanzer, Leiterin des Brenner-Archivs. Zu den Persönlichkeiten, die sich im Laufe der vergangenen Jahrzehnte im Tiroler Bergdorf Alpbach trafen, zählen etwa die Physiker:innen Erwin Schrödinger, Arthur March und Lise Meitner, die Philosophen Paul Feyerabend, Karl Popper und Theodor W. Adorno, der Psychiater Viktor Frankl, die Komponisten Gottfried von Einem und Ernst Krenek, die Künstler Paul Flora, Werner Scholz und Fritz Wotruba, die Schriftsteller:innen Ilse Aichinger, Friederike Mayröcker, Ernst Jandl und W. H. Auden sowie hochrangige Politiker:innen aus dem In- und Ausland. Immer wieder war das EFA Ausgangspunkt für richtungsweisende Debatten und die hier geführten Gespräche haben Wissenschaft, Politik und Kultur in entscheidenden Momenten geprägt. Bis heute zentral sind die Arbeitskreise für Studierende aus aller Welt, die den „Spirit of Alpbach“ weitertragen und für die Alpbach nicht nur ein Ort der Diskussion, sondern auch ein Sprungbrett ist. Viele ehemalige Teilnehmer:innen und Stipendiat:innen zählen heute zu einflussreichen Persönlichkeiten in ihren jeweiligen Bereichen.

Anknüpfung an bisherige Forschung im Brenner-Archiv

Mit dem Forschungsinstitut Brenner-Archiv der Universität Innsbruck hat das European Forum Alpbach einen idealen Ort für die wissenschaftliche Aufarbeitung gefunden: Das Archiv beherbergt neben literarischen Beständen auch solche aus Philosophie, bildender Kunst, Musik und den Naturwissenschaften. In den Sammlungen, Vor- und Nachlässen des Brenner-Archivs ergeben sich vielfache Berührungspunkte mit Alpbach, beispielsweise in den Nachlässen der Physiker Erwin Schrödinger und Arthur March sowie des Philosophen Wolfgang Stegmüller, die wiederholt an den Treffen in Alpbach teilnahmen, oder des Volkskundlers und Autors Wolfgang Pfaundler, der das Geschehen fotografisch begleitete. Darüber hinaus lassen sich Verbindungen zur katholischen Szene der Zwischenkriegszeit (Nachlass Ludwig von Ficker, Otto Müller Verlagsarchiv) und zu deutschen Widerstandsbewegungen (Nachlass Heinrich von Trott zu Solz) ziehen. Mit seiner langjährigen Expertise in der Langzeitarchivierung und im Umgang mit heterogenen Beständen sorgt das Brenner-Archiv dafür, dass die vielfältigen Materialien aus 80 Jahren Forumsgeschichte – von Papierdokumenten über historische Tonträger bis zu digitalen Formaten – fachgerecht gesichert und für kommende Generationen zugänglich bleiben.

Öffentliche Ausstellung im Rahmen der Schenkung

Anlässlich der Schenkung wurde vergangenen Donnerstag in den Räumlichkeiten des Brenner-Archivs eine Ausstellung eröffnet, die Streiflichter aus 80 Jahren European Forum Alpbach zeigt. Veronika Sexl, Rektorin der Universität Innsbruck, und Othmar Karas, Präsident des European Forum Alpbach, hoben die traditionsreiche Zusammenarbeit der beiden Institutionen hervor. „Lehrende und Studierende unserer Universität haben das European Forum Alpbach über Jahrzehnte mitgeprägt und wurden ihrerseits durch den berühmten ‚Spirit of Alpbach‘ beflügelt. Umso mehr freut mich die Schenkung der Archivmaterialien an unser Brenner-Archiv“, so Rektorin Veronika Sexl in ihren Grußworten bei der Eröffnung der Ausstellung. Auch Forumspräsident Othmar Karas betonte: „Seit 80 Jahren ist das European Forum Alpbach ein Ort des Dialogs zwischen Generationen, Disziplinen und Kulturen. Mit der Übergabe unseres Archivs an das Brenner-Archiv der Universität Innsbruck sichern wir nicht nur unsere Geschichte, sondern schaffen auch eine Brücke in die Zukunft – für alle, die aus der Vergangenheit lernen und die Welt von morgen gestalten wollen.“ Die Ausstellung ist täglich von Montag bis Freitag geöffnet und kann nach Anmeldung bei sekretariat-brenner-archiv@uibk.ac.at noch bis 31. Oktober 2025 im Brenner-Archiv in Innsbruck besichtigt werden.

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Irene Zanol
Irene Zanol
Forschungsinstitut Brenner-Archiv
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+43 512 507 45009
irene.zanol@uibk.ac.at
www.uibk.ac.at/brenner-archiv

Susanne Opitz

Büro für Öffentlichkeitsarbeit
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