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Ein hochqualifiziertes Forschungsteam mit starker Beteiligung der Universität Innsbruck beleuchtet im Rahmen des Exzellenzclusters EurAsia das kulturelle Erbe der beiden durch Landmasse verbundenen Kontinente und zeigt die Bedeutung historischer Machtstrukturen für die Gegenwart auf. In dieser Woche tagen die Forschenden in Innsbruck.
Ein hochqualifiziertes Forschungsteam mit starker Beteiligung der Universität Innsbruck beleuchtet im Rahmen des Exzellenzclusters EurAsia das kulturelle Erbe der beiden durch Landmasse verbundenen Kontinente und zeigt die Bedeutung historischer Machtstrukturen für die Gegenwart auf. In dieser Woche tagen die Forschenden in Innsbruck. Die am Exzellenzcluster beteiligten Wissenschaftler:innen analysieren die Entstehung und den Verfall von Imperien, Umweltveränderungen und Migration, Sprachen, Kulturen und Religionen in Europa und Asien sowie die gemeinsamen Transformationsprozesse. Ein großer Teil der historischen Überlieferung wurde in Kleinstsprachen verfasst und wissenschaftlich bisher nur wenig beachtet.
„Viele der in der Gegenwart diskutierten Fragen erhalten durch die vergleichende Imperienforschung historische Tiefe und ermöglichen ein besseres Verständnis der Vorgänge. In die Vergangenheit zurückreichende Strukturen und Denkmuster prägen bis heute die Politik von Großmächten wie den USA, China und Russland“, betont der
Althistoriker Robert Rollinger, der die Innsbrucker Beteiligung an dem Exzellenzcluster koordiniert.
„Ein zentrales Element des Clusters ist, dass wir uns von der europäischen Forschungszentrierung lösen. Wir forschen nicht
über asiatische Kulturen, sondern in Zusammenarbeit
mit Kolleginnen und Kollegen aus den betreffenden Räumen“, erklärt Rollinger. „Gleichzeitig ist eine starke Interdisziplinarität ein essenzieller Aspekt, der via neu entwickelten Curricula auch an nachkommende Generationen von Studierenden weitergegeben wird.“
Umfassendes Forschungsnetzwerk
Neben der Universität Innsbruck sind an dem Exzellenzcluster auch die Universität Wien, die Österreichische Akademie der Wissenschaften sowie die Central European University beteiligt. „Durch die enge Kooperation der vier beteiligten Forschungseinrichtungen ergeben sich völlig neue Forschungsperspektiven. Gleichzeitig entstehen zahlreiche Kooperationen mit Institutionen im asiatischen Raum“, zeigt sich Rollinger begeistert.
Der Exzellenzcluster EurAsia ist einer von insgesamt neun Forschungsclustern, die vom Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) seit 2023/24 mit einer Laufzeit von zunächst fünf Jahren finanziert werden, und österreichweit institutionsübergreifend umfassende Forschungsprojekte auf Spitzenniveau ermöglichen.
Konferenz: Verwobene Welten Afro-Eurasiens
Vom 17. bis zum 20. November tagen die am Exzellenzcluster beteiligten Wissenschaftler:innen im Rahmen einer internationalen Konferenz an der Universität Innsbruck. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den imperialen Dynamiken in den jeweiligen Grenzgebieten Afro-Eurasiens in der Zeit von 1000 v. Chr. bis 2000 n. Chr. und den damit verbundenen Aushandlungsprozessen.
Den Abschluss der Konferenz bildet die öffentliche Podiumsdiskussion
Kontext ‚Eurasien‘: Wie wir die Welt sehen und sahen. Es diskutieren
Andreas Ernst (Journalist „NZZ“ und Historiker),
Franz Fischler (ehem. Bundesminister und EU-Kommissar sowie Präsident des Europäischen Forums Alpbach) und
M. Rahim Shayegan (Professor für Iranian Studies, University of California Los Angeles), moderiert von
Oliver Jens Schmitt (Historiker, Osteuropaexperte).
Wann? Donnerstag, 20. November, 17:00-19:00 Uhr
Wo? Kaiser-Leopold-Saal, Theologiegebäude 2. OG, Karl-Rahner-Platz 3, Innsbruck
Interessierte sind herzlich zur Veranstaltung eingeladen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.