16.12.2022 | 1 Bild

Klimastudie: IOC verschiebt Olympia-Entscheidung

Steiger © Uni Innsbruck

Tourismusforscher Robert Steiger von der Universität Innsbruck

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Das Internationale Olympische Komitee IOC verschiebt die Entscheidung über die Vergabe der Olympischen Winterspiele im Jahr 2030. Grund ist eine Studie zu den Auswirkungen des Klimawandels auf der Suche nach geeigneten Austragungsorten, die Robert Steiger von der Universität Innsbruck und Daniel Scott von der Universität Waterloo dem IOC präsentiert hatten. Die Winterspiele 2030 sollen nun erst im Herbst 2024 vergeben werden.

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Das Internationale Olympische Komitee IOC verschiebt die Entscheidung über die Vergabe der Olympischen Winterspiele im Jahr 2030. Grund ist eine Studie zu den Auswirkungen des Klimawandels auf der Suche nach geeigneten Austragungsorten, die Robert Steiger von der Universität Innsbruck und Daniel Scott von der Universität Waterloo dem IOC präsentiert hatten. Die Winterspiele 2030 sollen nun erst im Herbst 2024 vergeben werden.

Der Klimawandel hat nachhaltige Auswirkungen auf den Wintersport. Schon zu Beginn dieses Jahres hatte ein internationales Forschungsteam um Tourismusforscher Robert Steiger von der Universität Innsbruck in einer Studie gezeigt, dass ohne eine drastische Verringerung der weltweiten Treibhausgasemissionen die meisten der bisherigen Gastgeber von Olympischen Winterspielen am Ende des Jahrhunderts nicht mehr in der Lage wären, zuverlässig faire und sichere Bedingungen für Winterspiele zu bieten. „Wir haben vorläufige Ergebnisse führender Wissenschaftler zu den Auswirkungen des Klimawandels, die eine potenzielle Verringerung der Zahl der klimasicheren Gastgeber in der Zukunft zeigen“, wird IOC-Exekutivdirektor Christophe Dubi in der Washington Post zitiert, nachdem Robert Steiger und Daniel Scott von der Universität Waterloo in Kanada dem IOC ihre Daten Mitte November präsentiert hatten. Die Entscheidung über den Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2030 wurde in der letzten IOC-Sitzung von 2023 auf 2024 verschoben. „Das neue, flexible Verfahren zur Wahl der Olympia-Gastgeber wurde entwickelt, damit das IOC schnell und effektiv auf die sich ständig ändernden globalen Umstände reagieren kann, zum Wohle der Athleten, aller Teilnehmer der Olympischen Spiele und der gesamten Sportbewegung“, sagte Octavian Morariu, Leiter der Future Host Winter Commission des IOC. Ein Bericht seiner Kommission schlägt vor, dass zukünftige Gastgeber über einen Zeitraum von zehn Jahren im Februar, dem traditionellen Termin für die Winterspiele, Temperaturen unter dem Gefrierpunkt nachweisen müssten.

Für ihre Studie hatten die Forscher*innen historische Klimadaten von den 1920er Jahren bis heute sowie künftige Szenarien für den Klimawandel in den Jahren 2050 und 2080 analysiert. Das Wetterrisikomanagement wird demnach für potenzielle Gastgeber immer wichtiger, da die durchschnittliche Tagestemperatur im Februar in den bisherigen Veranstaltungsorten stetig gestiegen ist: Von 0,4 °C bei den Spielen in den 1920er bis 1950er Jahren über 3,1 °C bei den Spielen in den 1960er bis 1990er Jahren bis hin zu 6,3 °C bei den Spielen im 21. Jahrhundert. Bis zum Ende dieses Jahrhunderts prognostizieren die Wissenschaftler eine zusätzliche Erwärmung von 2,0 °C bis 4,4 °C. „Selbst eine emissionsarme Zukunft kann nicht mehr verhindern, dass viele ehemalige Austragungsorte künftig wohl nicht mehr für die Winterspiele in Frage kommen“, ist Robert Steiger überzeugt. „Auch die zweifache Olympiastadt Innsbruck könnte bei der aktuellen Entwicklung die Winterspiele schon Mitte dieses Jahrhunderts nicht mehr ausrichten.“

Weitere Informationen zur Studie: Klimawandel als Bedrohung für Olympische Winterspiele

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