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Neues Labor bringt präzise Einblicke in vergangene Umweltbedingungen

Erstmals sind in Österreich Uran-Thorium Datierungen möglich

Wissenschaftler:innen bei der Arbeit im neu eröffneten Herbert W. Franke Labor.
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Ein neues Reinraumlabor am Institut für Geologie an der Uni Innsbruck beherbergt ein hochmodernes Multikollektor-ICP-Massenspektrometer, das erste seiner Art in Österreich. Mit diesem Gerät lassen sich die Häufigkeiten seltener Isotope mit außergewöhnlicher Präzision bestimmen – eine Schlüsseltechnologie zur Altersdatierung geologischer Proben und zur Rekonstruktion vergangener Umweltbedingungen. Das nach Herbert W. Franke benannte Labor wurde am 15. Oktober in einem feierlichen Rahmen eröffnet. 

Ein neues Reinraumlabor am Institut für Geologie an der Uni Innsbruck beherbergt ein hochmodernes Multikollektor-ICP-Massenspektrometer, das erste seiner Art in Österreich. Mit diesem Gerät lassen sich die Häufigkeiten seltener Isotope mit außergewöhnlicher Präzision bestimmen – eine Schlüsseltechnologie zur Altersdatierung geologischer Proben und zur Rekonstruktion vergangener Umweltbedingungen. Das nach Herbert W. Franke benannte Labor wurde am 15. Oktober in einem feierlichen Rahmen eröffnet.

Neue Erkenntnisse über die Klimageschichte zu gewinnen, ist Ziel der Forschungen im neuen Labor an der Universität Innsbruck, das für die Altersbestimmung natürlicher Stoffe wie Gesteine und Minerale genutzt wird. „Es handelt sich um das erste Labor in Österreich, das Uran-Thorium-Datierungsmethoden möglich macht. Diese Technologie bietet die Möglichkeit präziser Datierungen bis etwa eine halbe Million Jahre zurück“, so Christoph Spötl, Professor am Institut für Geologie. Es gibt bereits zahlreiche Proben, die auf die Untersuchung im neuen Labor warten, dessen Bau im Bestandsgebäude aufwändig war: „Die Reinheit der Luft und die Minimierung von Kontaminationen wie etwa von Metallen sind zentrale Herausforderungen, um präzise geochemische Messungen zu ermöglichen“, erläutert Spötl. Maßgeblich am Aufbau mitbeteiligt war Patric Simões-Pereira vom Institut für Geologie: „Für mich ist es ein großes Privileg, das Herbert W. Franke Labor von Anfang an mitaufzubauen und die Methoden für hochpräzise Datierungen geologischer Proben zu entwickeln. Es inspiriert mich, mitzuerleben, wie aus einer Idee Schritt für Schritt Realität wird, und ich freue mich auf die Entdeckungen und Kooperationen, die dieses Labor ermöglichen wird.“ Auch Rektorin Veronika Sexl blickt mit Spannung in die Zukunft: „Mit dem Herbert W. Franke Labor gewinnt die Universität Innsbruck eine Einrichtung, die neue Maßstäbe in der geologischen Forschung setzt. Ich freue mich auf die spannenden Ergebnisse, die uns neue Einblicke in vergangene Umweltbedingungen eröffnen werden.“

Vermächtnis Herbert W. Franke

Benannt wurde das Labor zu Ehren von Herbert W. Franke (1927 – 2022), einem österreichischen Physiker, Speläologen und Medienpionier. Er war einer der ersten, der sich mit der Altersbestimmung von Tropfsteinen befasste und damit den Grundstein legte, Höhlenablagerungen als wertvolle Archive der Klimageschichte zu nutzen. Noch zu Lebzeiten hat er gemeinsam mit seiner Frau Susanne Päch die art meets science – Stiftung Herbert W. Franke gegründet, die jetzt den laufenden Betrieb dieses Labors unterstützt und so sein wissenschaftliches Vermächtnis würdigt. „Es ist der Stiftung Herbert W. Franke eine besonders große Freude, dass das neue Datierungslabor für die Altersbestimmung von Sedimenten den Namen Herbert W. Franke tragen wird. Ich bin der Universität und dem Dekan Christoph Spötl zutiefst dankbar, dass das Erbe des Pioniers der Höhlenforschung mit dem Herbert W. Franke Labor in lebendiger Erinnerung gehalten wird“, betont Susanne Päch, die so das Vermächtnis ihres verstorbenen Mannes würdigt. Gina Moseley, Wissenschaftlerin am Institut für Geologie, freut sich auf die neuen Analysemethoden: „Ich fühle mich sehr geehrt, dass die Herbert W. Franke Stiftung beschlossen hat, unser neues Labor zu unterstützen, das sich der Datierung von Mineralablagerungen in Höhlen für die Paläoklimatologie widmet. Herbert W. Franke war ein visionärer Wissenschaftler, der schon früh das Potenzial dieser Ablagerungen für die Datierung und Rekonstruktion vergangener Klimata erkannte. Ich freue mich darauf, das Potenzial dieser neuen Einrichtung auszuschöpfen, die Ergebnisse zu sehen, die wir erzielen werden, und die spannenden Kooperationen, die daraus entstehen werden.“

 

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Univ.-Prof. Dr. Christoph Spötl
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Tel.: +43 512 507 32029
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